Holzhaus vs. Massivhaus

Auch wenn in Deutschland sehr viele Massivhäuser gebaut werden, lassen sich keine Rückschlüsse auf Langlebigkeit oder Stabilität schließen. Da sich in den letzten Jahren sich immer öfter Baufamilien für ein Holzhaus entschieden haben, wird klar, dass beide Bauweisen sowohl Vor- als auch Nachteile haben. Bevor Baufamilien sich endgültig für eine Bauweise entscheiden, möchten wir ihnen mit diesem Artikel das Pro und Contra näherbringen. Grundsätzlich spielt jedoch immer der individuelle Geschmack eine entscheidende Rolle, wenn es um die Bauweise für das neue Traumhaus geht. Mit dem folgenden Ratgeber möchten wir versuchen, die wichtigsten Fragen zu beantworten sowie Tipps rund um das Bauen zu geben, um Bauherren die Entscheidung Holzhaus vs. Massivhaus zu erleichtern.

Kurz & Knapp: Das Wichtigste

Unterschiedliche Bauzeiten: Das Holzrahmenhaus kann in den meisten Fällen innerhalb weniger Tage komplett errichtet werden, da im Vorfeld die Elemente im Werk vorgefertigt wurden. Das Steinhaus dagegen muss vor Ort errichtet werden. Hier kann es aufgrund von schlechtem Wetter zu Verzögerungen kommen.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit beim Holzhaus: Ein solches Haus bietet neben dem guten Klimaschutz auch eine sehr gute CO2-Bilanz. Im Gegensatz zu Beton und Co. muss für die Herstellung keine unnötige Energie verschwendet werden.
Lebensdauer Holzhaus versus Steinhaus: Beide Häuser haben aufgrund einer hochentwickelten Bauweise und der entsprechenden Pflege nach der Fertigstellung eine ähnlich lange Lebensdauer. Somit kann gesagt werden, dass das Haus aus Holz in nichts dem Haus aus Stein nachsteht.

Einleitung: Was ist ein Holzhaus? Was ist ein Massivhaus?

Holzhaus vs. Massivhaus ist rund um den Hausbau eine wichtige Frage. Um überhaupt eine Entscheidung treffen zu können, müssen Bauherren erst einmal die Unterschiede zwischen den beiden Bauweisen kennen.

Definition Holzhaus

Holz gilt hier als Hauptbaustoff, weshalb in Fachkreisen auch von der Holzrahmenbauweise gesprochen wird. Die Bauweisen für ein Holzhaus sind sehr unterschiedlich, denn es ist sowohl die Holzständer- und Holztafelbauweise denkbar als auch die verschiedenen Block- und Umgebindehäuser. Der skandinavische Stil ist beim Holzhaus mit am bekanntesten. Aber nicht nur der Stil der Häuser macht den Unterschied, sondern viel mehr die Konstruktion. Während das Blockhaus komplett aus Holz gebaut wird, ist es beim Umgebindehaus nur der Rahmen, der aus Holz besteht. Für das Holzhaus kommen in erster Linie Fichten, Tannen, Eichen und Buchen zum Einsatz. Die tragenden Holzrahmen können aber auch aus Teak, Pinie, Douglasie oder Lärchen bestehen. Beim Holzhaus spielt das richtige Holz eine wichtige Rolle, da nicht jede Holzart geeignet ist. Grund hierfür sind die verschiedenen rechtlichen Vorgaben, die zwingend eingehalten werden müssen.

Definition Massivhaus

Das wird komplett aus massiven Materialien wie zum Beispiel Kalk, Beton oder verschiedenen Steinen errichtet. Beim Massivhaus lassen sich die verschiedensten Haustypen vom Bungalow über die Stadtvilla und das Landhaus bis zum Mehrfamilienhaus errichten.

Geschichtlicher Überblick

Holz gehört nach wie vor zu den ältesten Baumaterialien der Menschen. Noch heute lassen sich Überreste von Pfahlbauten aus der Jungsteinzeit bis hin zur Bronzezeit besichtigen. Anhand dieser Bauten wird die frühe Holzbaukultur der Regionen um den Bodensee bis in die Ostschweiz eindrucksvoll dokumentiert. Es ist geschichtlich belegt, dass beim Roden der Wälder zugunsten von Ackerflächen Holz anfiel, welches zur Besiedlung der Uferzonen genutzt wurde. So konnte die Besiedlung optimal mit den Acker- und Weideflächen kombiniert werden.

Aus den ehemaligen Pfahlbauten entwickelte sich im 13. Jahrhundert eine deutlich stabilere Holzständerbauweise. Bereits zu dieser Zeit konnten Holzhäuser mit mehreren Stockwerken gebaut werden. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich aus dieser Fachwerkbauweise die Holzrahmenbauweise. Auch heute gibt es noch eine Vielzahl von Fachwerkbauten und Blockhäusern, welche viele Jahrhunderte alt sind. In Nordamerika, der sogenannten Neuen Welt, entwickelte sich die Leichtbauweise aus Holz, bevor in den 1990er Jahren in Deutschland der moderne Holzbau immer attraktiver wurde. In Mittel- und Süddeutschland war schon immer das Fachwerk prägend, während im Norden eher das Friesenhaus oder das Uthlandehaus gebaut wird.

Bis heute gibt es für keine andere Bauweise eine so gute und gleichzeitig flächendeckende Güteüberwachung und Qualitätssicherung wie für den modernen Holzbau. Aufgrund seines geringen Gewichts und seiner hohen Tragfähigkeit sowie den vielfältigen ökologischen Qualitäten erlebte der Holzbaustoff eine nie gekannte Renaissance.

Wehrtürme zählten zu den ersten Steinhäusern, welche Menschen in schwierigen Zeiten Schutz bieten sollten. In Friedenszeiten dagegen wurden diese Türme als Speicher für die Ernte genutzt. Massivhäuser standen in den meisten Fällen auf einer Art Hügel und waren von einem Graben umgeben.

Das Massivhaus wurde schon immer als vornehm angesehen, während das Holzhaus eher als bäuerlich galt. Dies ist auch eine Erklärung dafür, warum seit jeher Kirchen aus Stein gebaut werden. Sie standen und stehen auch heute noch immer für Macht und Reichtum.

Wichtige Unterschiede

  • Bauzeit und Aufwand: Für Holzhäuser werden die meisten Elemente im Werk vorgefertigt, sodass die Holzbauweise exakt geplant werden kann. Dies wiederum verkürzt die Bauzeit deutlich. Bei der Massivbauweise gibt es eine Vielzahl von logistischen Herausforderungen, die rund um den Hausbau gemeistert werden müssen, da die verwendeten Materialien immer zum richtigen Zeitpunkt auf der Baustelle verfügbar sein müssen. Für Bauherren bedeutet dies, dass sie grundsätzlich eine längere Bauzeit einplanen sollten, da jede Wand für das neue Haus Stein auf Stein gemauert werden muss. Kommen noch ungünstige Witterungsverhältnisse dazu, verlängert sich die Bauzeit zusätzlich.  
  • Materialeigenschaften und Verarbeitungsprozesse: Beim Holzhaus ist die geringe Baufeuchtigkeit einer der wesentlichen Vorteile. Die vorgefertigten Elemente sind sofort einsatzbereit und es muss keine langwierige Trockenzeit eingeplant werden. Holz lässt sich vielseitig gestalten und sorgt auch für weniger Lärm auf der Baustelle sowie weniger Umweltbelastung. Befürworter der Massivbauweise sprechen immer wieder von einem höheren Schallschutz sowie einer längeren Lebensdauer, was jedoch nicht eindeutig belegt ist.

Bauweise und Konstruktionsarten

Für einen besseren Vergleich Holzhaus vs. Massivhaus möchten wir uns als Erstes die verschiedenen Bauweisen und Konstruktionsarten näher anschauen.

Konstruktionsarten von Holzhäusern

  • Holzrahmenbauweise: Bei der modernen Form des Skelettbaus handelt es sich um eine leichte und flexible Bauweise, bei der das Außenwand-Tragwerk geschossweise aus Holzrahmen, welche im Werk des Anbieters vorgefertigt werden, hergestellt wird. Die einzelnen Elemente werden auf der Baustelle von außen mit Holzwerkstoffen bestückt und von innen mit Gipsplatten beplankt. Die Holzrahmenbauweise eignet sich sehr gut für energieeffiziente Häuser.
  • Holzständerbauweise: Diese Unterform des Holzbaus ermöglicht das schnelle und günstige Bauen der Holzhäuser, bei der dennoch nicht auf Stabilität und Dämmung verzichtet werden muss. Die Holzständerbauweise kommt vielfach bei Fertighäusern zum Einsatz.
  • Holztafelbauweise: Bei dieser Form der Holzrahmenbauweise werden die einzelnen Elemente im Werk des Anbieters vorgefertigt. In den großformatigen Wand- und Deckenelementen sind die Aussparungen für Fenster und Türen bereits integriert, sodass die Elemente raumabschließend und lasttragend verbaut werden können. Die Holztafelbauweise steht somit nicht nur für schnelles Bauen, sondern auch für eine gute Wärmedämmung.
  • Massivholzwände bzw. Blockbauweise: Die Wände bestehen aus unbehandeltem Holz und werden somit dem ökologischen Bauen gerecht. Dabei bieten die Wände nicht nur eine hohe Stabilität, sondern auch eine gute Isolation. Die Blockbauweise eignet sich sehr gut für individuelle Architekturen rund um den Hausbau.

Konstruktionsarten von Massivhäusern

  • Ziegelbauweise: Ziegel sind aus Ton geformte und gebrannte künstlich hergestellte Steine. Sie zählen zu den weitverbreiteten Baustoffen, da sie auf der einen Seite robust und langlebig sind und auf der anderen Seite über eine hohe Wärmespeicherfähigkeit verfügen. Ziegel werden traditionell zum Mauern von Wänden und für die Dacheindeckung als Dachziegel genutzt.
  • Betonbauweise: Hierbei kommen künstlich hergestellte Betonsteine zum Einsatz, welche im Übrigen die Römer schon kannten. Der Baustoff Beton enthält neben Bindemittel auch Zuschlagstoffe, die dafür sorgen, dass er extrem widerstandsfähig und vielseitig einsetzbar ist. Die Betonbauweise sorgt für einen sehr guten Schallschutz.
  • Kalksandstein: Der künstlich hergestellte Mauerstein besteht aus Sand und Kalksilikathydrat als Bindemittel. Um den künstlichen Mauerstein herzustellen, werden die verschiedenen Rohstoffe wie Kalk, Sand und Wasser vermischt. Die Mischung wird zu Steinrohlingen geformt bzw. verdichtet. Kalksandstein bietet eine sehr hohe Druckfestigkeit und eignet sich daher sehr gut für den Schallschutz sowie den Feuerwiderstand.

Bauzeit und Bauablauf

  • Holzhaus: Das Holzhaus kann von Anfang an exakt geplant werden, da die einzelnen Elemente zum größten Teil im Werk des Anbieters vorgefertigt werden. Durch dieses modulare Bauen lässt sich die Bauzeit der Holzhäuser deutlich verkürzen. Grund für die kürzere Bauzeit ist auch die geringe Baufeuchte, sodass die Elemente direkt verbaut werden können, ohne dass Trockenzeiten eingehalten werden müssen. Des Weiteren kann Holz vielfältig gestaltet werden, sodass auch außergewöhnliche Architekturen möglich sind.
  • Massivhaus: Die Massivbauweise bringt eine Vielzahl von logistischen Herausforderungen mit sich. Neben den Steinen müssen auch alle anderen benötigten Materialien zur Baustelle transportiert werden. Dabei kommt es sowohl auf die richtige Menge als auch auf den richtigen Zeitpunkt an. Beim Massivhaus muss jede Wand Stein für Stein gemauert werden. Dies bedeutet grundsätzlich eine längere Bauzeit. Verändern sich die Witterungsbedingungen ungünstig, dann muss mit weiteren Verzögerungen rund um den Hausbau gerechnet werden.

Vor- und Nachteile der Bauweisen

  • Holzhaus: Die Vorteile beim Holzhaus liegen klar auf der Hand. Bei Holz handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff mit schneller und einfacher Verarbeitung. Es wird kaum zusätzliche Energie benötigt und es fällt bei der Nutzung von Holz deutlich weniger Kohlendioxid an. Im Übrigen kann ein Holzhaus während seiner gesamten Lebensdauer CO2 speichern, was für eine gute CO2-Bilanz sorgt. Des Weiteren sorgt ein Holzhaus für ein besseres Wohnklima, da es nicht nur im Sommer Kälte, sondern auch im Winter Wärme speichern kann. Wird das Holzhaus in der Zukunft abgerissen, kann das Baumaterial recycelt und wiederverwendet werden. Nachteil beim Holzhaus ist einzig und allein der größere Pflegeaufwand, damit es nicht zu einem Befall mit Schädlingen kommt oder sich im schlimmsten Fall Schimmel bildet.
  • Massivhaus: Für Befürworter vom Massivhaus stehen folgende Vorteile im Vordergrund. Zum einen ist das Massivhaus widerstandsfähiger gegen Wetterphänomene und zum anderen soll es eine längere Lebensdauer und eine bessere Stabilität haben. Vielfach wird auch behauptet, dass ein Massivhaus wertstabiler ist und einen höheren Verkaufspreis erzielen kann. Dies stimmt jedoch nur, wenn gezielt nach einem Massivhaus gesucht wird. In Bezug auf Brandschutz und Lärmschutz gibt es beim Massivhaus im Vergleich zum Holzhaus keine nennenswerten Vorteile. An dieser Stelle möchten wir auch auf die Nachteile der Massivhäuser eingehen. Zum einen wird für die Herstellung der Baustoffe sehr viel Energie benötigt, was gerade in Zeiten von globaler Erwärmung als kritisch zu betrachten ist. Des Weiteren kommt es beim Massivbau auch immer wieder zu Wärmebrücken und zu Problemen mit dem Wärmeschutz. Die Wärmebrücken sind ein wesentlicher Grund dafür, dass durch kalte Wände in einem Massivhaus das Wohnklima negativ beeinträchtigt wird. In der Folge müssen die Bewohner mehr heizen, was sich wiederum negativ auf die CO2-Bilanz des Hauses auswirkt. Sicherlich kann in der Massivbauweise ein Niedrigenergiehaus errichtet werden, was aber bedeutet, dass ein höherer Wärmeschutz nötig wird, der wiederum die Baukosten für das Traumhaus in die Höhe treibt.

Kosten: Anschaffungs- und Betriebskosten

Ebenso wichtig für die Entscheidung Holzhaus vs. Massivhaus sind sowohl die Anschaffungs- als auch die Betriebskosten für das Eigenheim.

Baukosten im Vergleich

Die Baukosten Holzhaus vs. Massivhaus können nicht pauschal beziffert werden, da sie von verschiedenen Faktoren abhängig sind. Beim Holzhaus sind die Materialkosten stark abhängig von der Bauweise und somit auch vom Arbeitsaufwand. Für ein Holzhaus aus standardisierten Fertigteilen fallen die Baukosten sicherlich niedriger aus als für ein individuell geplantes Architektenhaus aus Holz. Des Weiteren spielt die Holzart bei den Baukosten eine entscheidende Rolle. Einheimische Hölzer wie Kiefer, Fichte oder Lärche sind kostengünstiger als Holz aus dem Ausland. Auch unbehandeltes Holz ist günstiger als imprägniertes. Baufamilien sollten hier jedoch nicht an der falschen Stelle sparen, denn durch die Imprägnierung wird das Holz vor Schädlingsbefall und Feuchtigkeit geschützt.

Auch beim Massivhaus sind die Baukosten von den verwendeten Materialien abhängig. Ziegel sind oft schon ab 40 Cent pro Stück zu bekommen. Auch wenn sich das günstig anhört, sollten Baufamilien bedenken, dass die Steine aufwendig hergestellt und oft weit transportiert werden müssen.

Betriebskosten und Energieeffizienz

Beim Hausbau geht es aber nicht nur um die Anschaffungskosten, sondern auch um die laufenden Kosten und somit um die Energieeffizienz. In Zeiten von Klimawandel und Co. wird beim Holzhaus die CO2-Bilanz immer wichtiger.  Beim Holzhaus können die Heizkosten niedrig gehalten werden, da das Haus in erster Linie aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz besteht. Holz ist von Natur aus wärmedämmend. Holz speichert Wärme und gibt diese bei Bedarf wieder ab. Somit wird in einem Holzhaus weniger Energie zum Heizen benötigt. Weitere Vorteile rund um das Holzhaus sind die sehr gute CO2-Bilanz, da Holz beim Wachsen Kohlenstoff bindet, der auch bei der Verarbeitung nicht freigegeben wird. Während seines gesamten Lebenszyklus kann ein Holzhaus CO2-speichern. Des Weiteren kann gesagt werden, dass der energieeffiziente Baustoff Holz rund 10-mal besser dämmt als Beton. Der Dämmwert von Holz liegt bei 0,13 W/(mK9 und der von Beton bei 2,1 W/(mk).

Beim Massivhaus dagegen müssen zusätzliche Dämmmaterialien verbaut werden, um ähnliche Werte zu erzielen. Das Massivhaus aus Ziegel oder Beton benötigt sehr viel Energie, um das Haus im Sommer kühl und im Winter warm zu halten. Für die Herstellung von Beton oder Ziegel wird zudem sehr viel CO2 benötigt. Des Weiteren werden gerade für die Logistik der Materialien beim Massivhaus viele Emissionen verursacht, welche beim Holzhaus nicht relevant sind.

Wertstabilität und Wiederverkaufswert

Baufamilien fragen sich oft schon beim Hausbau, wie es mit der Wertstabilität rund um das Eigenheim bestellt ist. Viele werden überrascht sein, wenn sie erfahren, dass ein Holzhaus bei guter Pflege und qualitativer Ausführung ebenso lange hält wie ein Massivhaus. Skeptiker behaupten zwar immer, dass die Lebensdauer von einem Holzhaus nicht an ein Massivhaus heranreicht.  Dazu können wir sagen, dass sowohl Architekten als auch Bauingenieure in den vergangenen Jahren Bautechniken entwickelt haben, die nachweislich eine Lebensdauer beim Holzhaus von mehr als 100 Jahren garantieren. Durch die Nutzung von modernen Schutzmitteln und modernster Technik kann das Holzhaus sehr gut gegen äußere Einflüsse geschützt werden. Somit ist die Lebensdauer und damit auch die Wertstabilität eines Holzhauses stark von der regelmäßigen Wartung abhängig.

Das Massivhaus wird Stein auf Stein errichtet und hat laut Experten eine Lebensdauer von ca. 120 Jahren. Beim Verkauf wird in der Regel nur ein höherer Verkaufspreis erzielt, wenn die Käufer ganz gezielt nach einem Massivhaus gesucht haben.

Finanzierungsmöglichkeiten und Förderungen

Es spielt keine Rolle, ob Baufamilien sich für ein Holzhaus oder ein Massivhaus entscheiden, denn KfW-Förderungen werden grundsätzlich immer für das energieeffiziente Bauen gewährt. Für die verschiedenen ökologischen Bauweisen gibt es unterschiedliche Sonderkonditionen, die sowohl für das Holzhaus als auch für das Massivhaus Gültigkeit haben.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

Für einen aussagekräftigen Vergleich Holzhaus vs. Massivhaus muss auch die Energieeffizienz und die Nachhaltigkeit der Häuser betrachtet werden.

Dämmung und Wärmespeicherung

In Bezug auf die Dämmung und Wärmespeicherung kann gesagt werden, dass ein Holzhaus eine deutlich bessere Wärmeschutzeigenschaft hat als ein Massivhaus. Dies erklärt auch, warum so viele der Niedrigenergiehäuser aus Holz in Holzrahmenbauweise errichtet werden. Schauen wir uns dazu die Dämmwerte an. Eine Wand aus Holz mit einer Stärke von 6,5 cm kann genauso gut dämmen wie eine Wand aus Ziegel mit einer Stärke von 40 cm. Im Winter bleibt die Wärme in einem Holzhaus in den Wohnräumen, sodass deutlich weniger geheizt werden muss. Dies senkt den Energieverbrauch. In einem Holzhaus werden auch im Winter die aufgewärmten Wände nicht kalt. Des Weiteren ist Holz atmungsaktiv und kann die verbrauchte Raumluft filtern sowie gleichzeitig die Feuchtigkeit regulieren. Dies alles führt zu einem niedrigeren Energieverbrauch im Vergleich zu einem Massivhaus.

Ökobilanz und CO2-Fußabdruck

In Bezug auf die Ökobilanz werden Holzhäuser immer beliebter. Der nachwachsende Rohstoff Holz bietet bei einem Haus in Holzbauweise mit massiven Holzbalken eine deutlich bessere Energieeffizienz als ein Massivhaus. Somit bietet das Holzhaus nicht nur im Winter Vorteile, indem es für niedrige Heizkosten sorgt. Auch im Sommer werden bei einem Holzhaus die Vorteile sofort sichtbar. Im Vergleich zu Steinwänden können Holzwände die Hitze besser abhalten, sodass die Räume seltener mit einer Klimaanlage gekühlt werden müssen. Dies schont die Umwelt und den Geldbeutel. Gleichzeitig wirkt es sich positiv auf die CO2-Bilanz des Holzhauses aus.

Ganz anders sieht dies beim Massivhaus aus. Schon bei der Herstellung der Baustoffe wird viel CO2 benötigt. Gleichzeitig darf im Zuge des Umweltschutzes auch der Transport der Baustoffe nicht vergessen werden. Im Gegensatz dazu kommt das Holz für die Holzbauweise meist aus regionalen Forstwirtschaften, sodass kurze Transportwege garantiert werden können.

Energieverbrauch im Betrieb

Nach der Fertigstellung muss das Holzhaus im Winter deutlich weniger geheizt werden als das Massivhaus, da Holz als Baustoff gute wärmedämmende Eigenschaften hat. Gleichzeitig hat Holz eine geringe Wärmeleitfähigkeit, was dafür sorgt, dass die Innenwände beim Holzhaus auch bei extremen Außentemperaturen keine Kälte abstrahlen. In einem Holzhaus sind die gefühlten Temperaturen nachweislich 2 bis 3 Grad höher als in einem Massivhaus. Aus diesem Grund müssen die Bewohner auch weniger heizen.

Entscheiden sich Baufamilien für ein Steinhaus, ist es wichtig, dass die Baustoffdichte möglichst hoch ist, denn nur so kann eine gute Wärmespeicherung erreicht werden. Aus diesem Grund müssen die Innenwände beim Steinhaus aus Beton oder Kalksandsteinen bestehen.

Erneuerbare Energien und Integration

Sowohl beim Holzhaus als auch beim Massivhaus lassen sich die verschiedenen erneuerbaren Energien in Form von Solarenergie oder einer Photovoltaik-Anlage integrieren. Gleiches gilt auch für die Nutzung von Wärmepumpen, Holzpellet-Öfen und Ähnlichem.  

Zertifikate und Standards

Die meisten Anbieter von Holzhäusern sind freiwillig Mitglied in verschiedenen Güte- und Qualitätsgemeinschaften rund um den Holzbau. Anhand von verschiedenen Zertifizierungen werden die unterschiedlichen Gütezeichen beim Holzhausbau geregelt.

Raumklima und Wohnkomfort

Um eine Entscheidung Holzhaus vs. Massivhaus treffen zu können, müssen wir uns auch das Raumklima und den Wohnkomfort näher anschauen.

Für Allergiker und Asthmatiker sind Häuser in Holzbauweise für deren Gesundheit nachweislich besser. Dies liegt daran, dass Holz Feuchtigkeit aufnehmen, speichern und bei Bedarf wieder abgeben kann. Somit kann ein Holzhaus das Raumklima bzw. die Luftfeuchtigkeit selbständig auf 45 bis 55 Prozent regulieren, was wiederum eine gesundheitsfördernde Wirkung hat, da ein solches Raumklima sich positiv auf die Atemwege auswirkt.

Bei einem Blick auf den Schallschutz scheint das Steinhaus besser abzuschneiden, da die massiven Wände aus dem Stein den Schall deutlich besser absorbieren können. Bei genauerer Betrachtung wird man aber schnell feststellen, dass Holzwände einen ebenso guten Schallschutz haben und gleichzeitig für eine bessere Raumakustik sorgen. Dies erklärt, warum sowohl beim Einfamilienhaus als auch beim mehrgeschossigen Bauen Holz immer beliebter wird.

Witterungsbeständigkeit und Langlebigkeit

Aufgrund von veralteten Bauweisen galten in der Vergangenheit Holzhäuser als weniger langlebig. Dies hat sich zum Glück geändert. Aufgrund von hochentwickelten Holzbautechniken kann ein Holzhaus durchaus eine Lebensdauer von 100 Jahren und mehr erreichen. Kommen zusätzlich spezielle Techniken und moderne Schutzmittel zum Einsatz, wird das Holzhaus sehr gut gegen äußere Einflüsse geschützt. Aus diesem Grund ist bei Holzhäusern die regelmäßige Wartung sehr wichtig. Dies erklärt dann auch, warum eine Holzfassade regelmäßig überprüft werden muss. Kleinste Schäden lassen sich so frühzeitig erkennen und beheben.

Sicherlich muss ein Haus aus Stein deutlich weniger intensiv gewartet werden. Doch ganz ohne Pflege und Wartung geht es auch beim Haus aus Stein nicht. Hier sollte die Fassade auch regelmäßig auf Schäden überprüft werden, damit durch anhaltende Feuchtigkeit im Mauerwerk die Bausubstanz nicht beschädigt werden kann.

Brandschutz

In Bezug auf das Brandverhalten schrecken vermutlich viele Baufamilien erst einmal vor einem Holzhaus zurück. Doch diese Angst kann ihnen genommen werden. Aufgrund von fortschrittlichen Materialien und Bautechniken ist das Haus aus Holz genauso sicher wie das Haus aus Stein, wenn es um den Brandschutz geht. Holz mag zwar leichter brennen als Stein. Und doch überwiegen die Vorteile eines Holzhauses bei einem Brand. Massives Holz bekommt durch einen Brand eine schützende Kohleschicht, die die inneren Schichten isoliert und somit das Abbrennen verlangsamt. Dies verdeutlicht, warum ein Holzhaus nach einem Brand länger stabil bleibt als ein Steinhaus, welches durch die extreme Hitze seine Tragfähigkeit verliert. Steinhäuser sind zwar nicht brennbar, doch sie werden durch den Brand in ihrer Struktur beeinträchtigt, was wiederum negativ ist, wenn es um die Sicherheit eines Hauses geht.

Durch verschiedene Maßnahmen kann der Brandschutz in einem Holzhaus erhöht werden. Dazu zählen:

  • Verkleidungen aus nicht brennbaren Materialien, den sogenannten Brandschutzplatten
  • Sprinkleranlagen, die im Haus verteilt werden sollen
  • Spezielle Brandschutzanstriche reduzieren die Entflammbarkeit von Holz deutlich
  • Verwendung von feuerfesten Dämmstoffen wie zum Beispiel Steinwolle

Architektonische Freiheit und Gestaltungsoptionen

Architektonische Freiheit sowie unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten sind kein Ausschlusskriterium, wenn es darum geht, zwischen Holzhäusern und Massivhäusern zu entscheiden.

Flexibilität in der Raumgestaltung

  • Holzbau: Aufgrund der Leichtbauweise lassen sich die Räume in einem Holzhaus leicht verändern, wenn zum Beispiel größere oder kleinere Räumlichkeiten gewünscht werden.
  • Massivbau: In einem Steinhaus ist dies oftmals aufgrund der tragenden und massiven Wände nicht immer so einfach möglich, wie Bewohner sich das vorstellen. Es müssen vielfältige Umbaumaßnahmen eingeplant werden.

Architektonische Besonderheiten

  • Holzhäuser: Sichtbare Holzkonstruktionen bieten nicht nur mehr Ästhetik, sondern können auch von Nutzen sein.
  • Massivhäuser: Die massiven Wände in einem Steinhaus verleihen den Eindruck von Robustheit, können aber auch die Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb des Hauses deutlich einschränken.

Anpassungen und Erweiterungen

In einem Holzhaus lassen sich Umbauten oder gar komplette Anbauten deutlich schneller und einfacher realisieren als bei der Massivbauweise. In Holzhäusern sind solche Arbeiten oft weniger kostenintensiv und erfordern deutlich weniger technische Herausforderungen als in einem Steinhaus.

Ökologische und gesundheitliche Aspekte

Und last but not least sollten Baufamilien sich vor einer endgültigen Entscheidung zwischen Holzhäusern und Massivhäusern auch die ökologischen und gesundheitlichen Aspekte beider Häuser näher anschauen.

Nachhaltigkeit der Bauweisen

Das Haus aus Holz geht hier als klarer Sieger hervor. Bei Holz handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff, der sowohl bei der Herstellung als auch bei der späteren Entsorgung deutlich weniger Energie verbraucht als Stein.

Wohngesundheit

Holzhäuser können aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften Schadstoffe und Emissionen in der Regel besser aufnehmen als das Haus aus Stein. Das Holzhaus kann überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen, speichern und bei Bedarf wieder an die Raumluft abgeben. Dies wirkt sich positiv auf die Raumluftqualität und letztendlich auch auf die Gesundheit der Bewohner aus. Gerade Allergiker und Asthmatiker wissen die Vorteile rund um die Holzhäuser zu schätzen.

Recycling und Entsorgung

Im Gegensatz zu Beton oder Ziegel kann Holz recycelt und wiederverwendet werden. So können zum Beispiel Holzbalken in einem neuen Haus zum Einsatz kommen. Beton und Ziegel dagegen sind nach dem Lebenszyklus eines Hauses nicht wieder zu verwenden. Es handelt sich um Bauschutt.

Fazit

Es spielt keine Rolle, ob es sich um ein Einfamilienhaus oder ein Mehrfamilienhaus handelt, die Holzbauweise liegt in jedem Fall vor der Massivbauweise. Dies beginnt schon bei den Baukosten bzw. der Bauzeit und setzt sich später bei den Betriebskosten und der Wohngesundheit für die Bewohner fort.

Rund um die Planung bietet das Holz- bzw. Fertighaus mehr Flexibilität, da es später mühelos umgebaut oder angebaut werden kann. So können Wände im Innenbereich ohne großen Aufwand verändert werden und es können problemlos neue Steckdosen und Leitungen verlegt werden.

Schauen wir uns die globale Erderwärmung an, dann gewinnt das Holzhaus ebenfalls. Holz als nachwachsender Rohstoff muss nicht erst mit viel Energie hergestellt werden. Nach dem Einzug wirkt sich der geringe Energiebedarf in einem Holzhaus positiv auf die Heizkosten aus. Nicht zu vergessen ist die positive CO2-Bilanz bei einem Holzhaus, da es während seines gesamten Lebenszyklus CO2 speichert. Bei einem späteren Abriss des Hauses kann der Rohstoff recycelt und wiederverwendet werden.

Häufige Fragen (FAQ) zu Holzhaus vs. Massivhaus

Die Kosten für den Bau eines Hauses hängen stark von der Bauweise, den verwendeten Materialien und der gewünschten Ausstattung ab. Durch die industrielle Vorfertigung lassen sich bei Holzhäusern oft Kosten einsparen, da der Aufbau auf der Baustelle schneller erfolgt. Ein Massivhaus kann jedoch langfristig durch seine Langlebigkeit und Wertstabilität punkten. Zusätzlich spielt der CO₂-Ausstoß eine Rolle bei Förderungen für energieeffiziente Gebäude, was die Gesamtkosten beeinflussen kann. Zu den Nachteilen gehören beim Holzhaus unter anderem höhere Pflegeanforderungen, während beim Massivhaus längere Bauzeiten und höhere Materialkosten zu bedenken sind.

Sowohl das Stein- als auch das Holzhaus sind gleich langlebig. Voraussetzung sind immer eine gute Ausführung sowie hochwertige Materialien. Grundsätzlich sollte nur mit einem erfahrenen Bauunternehmen zusammengearbeitet werden.

Wichtig bei Holzhäusern ist die regelmäßige Imprägnierung. Bei Massivhäusern sollte regelmäßig eine Sichtkontrolle durchgeführt werden, um erste kleinere Schäden frühzeitig zu erkennen.

Ein solches Haus speichert permanent CO2. Des Weiteren wird für die Herstellung des Baustoffs keine zusätzliche Energie verschwendet.

Die Wahl zwischen einem Holzhaus und einem Massivhaus hängt stark vom gewünschten Baustil, den verwendeten Bauteilen und dem bevorzugten Baumaterial ab. Ein Holzhaus punktet durch nachhaltige Vorfertigung, eine schnelle Konstruktion und eine umweltfreundliche CO₂-Ausstoß-Bilanz. Ein Massivhaus hingegen überzeugt oft durch seinen höheren Wiederverkaufswert und die robuste Bauweise. Beide Bauweisen haben ihre Vor- und Nachteile, daher sollten Baufamilien ihre individuellen Anforderungen an den Bau sorgfältig abwägen.

  • Aus Gründen der Kostenminimierung und weil wir einen befreundeten Bauunternehmer im Ort haben, hatten wir uns entschieden, den Keller in Eigenleistung zu erstellen. In der Nachkalkulation stellten wir fest, dass eigentlich keine Ersparnis zu Tage trat und die ganzen Leistungen, die normalerweise DAVINCI übernimmt, wie z.B. Terminplanung, Abstimmung der einzelnen Gewerke, Bauleitung usw. nun von uns umständlich erledigt werden mussten, was wiederum Zeit und Geld in Anspruch nahm. Alles in allem können wir zukünftigen Bauherren nur raten, den Keller nicht in Eigenleistung zu erbringen, da Qualität und Kostenminimierung sich bei eigener Vergabe im Vergleich zur Ausführung mit DAVINCI nicht mehr verbessern lassen.

    Bauherren Ilona Walter und Knut Friede, aus Kieselbronn