Hanglage Hausbau

Der Hausbau in Hanglage erfordert nicht nur Kompetenz, sondern auch jede Menge an Fachwissen vonseiten des Architekten sowie vom Bauunternehmen. Die Gründe dafür sind einleuchtend. Zum einen muss das Haus gegen Abrutschen gesichert werden und zum anderen auch gegen das Eindringen von Wasser. Sobald diese Hürden gemeistert sind und das Traumhaus zum Einzug bereit ist, können sich die Hausbesitzer über einen unverbaubaren Talblick freuen. Mit dem folgenden Artikel möchten wir nicht nur Informationen, sondern auch Tipps rund um das Hanghaus geben.

Kurz & Knapp: Das Wichtigste

Normen und Richtlinien: Neben der DIN 18040-2: Barrierefreies Bauen hat auch die DIN 18024-2: Barrierefreie Wohnungen Gültigkeit.
Planung Fachwerkhaus: Grundstein für das Fachwerkhaus ist eine umfassende Planung, die sowohl das Aussehen als auch den energetischen Standard beinhaltet. Nach der architektonischen Gestaltung des Hauses muss die Finanzplanung geregelt werden.
Materialeinsatz: Typisch für ein modernes Fachwerkhaus sind Holz und große Glasflächen. Beim Holz eigenen sich sehr gut Eiche, Lärche und Fichte aus der heimischen und nachhaltigen Forstwirtschaft. Weitere Baustoffe rund um das Fachwerkhaus sind Lehm und kalk, die sehr gut mit dem Holz harmonieren.

Einführung in den Hausbau in Hanglage

Beim Bauen am Hang ist die unverbaubare Aussicht für viele Baufamilien das wichtigste Entscheidungskriterium. Architektonisch betrachtet ist das Hanghaus ein echtes Highlight, insbesondere dann, wenn das Haus in den Hang integriert wurde. Jedoch bringt das Bauen am Hang auch eine Reihe von Herausforderungen mit sich, die es gilt zu meistern. Neben dem Hangwasser besteht auch die Gefahr des Abrutschens. Aus diesen Gründen sollte ein Hanghaus nur mit einem erfahrenen Architekten geplant und gebaut werden.

Vorteile und Herausforderungen von Hanggrundstücken

Das Haus am Hang bauen bietet dem späteren Eigentümer nicht nur eine Reihe von Vorteilen, sondern es müssen bereits bei der Planung einige Herausforderungen gemeistert werden. Bevor wir darauf näher eingehen, möchten wir die Nachteile, die das Bauen am Hang mit sich bringt, nicht verschweigen. Zum einen muss die Baufamilie mit deutlich höheren Baukosten rechnen und zum anderen sollten die Bewohner gut zu Fuß sein, denn sowohl im Innen- als auch im Außenbereich müssen die Höhenunterschiede mit Hilfe von Treppen überwunden werden. Daher lässt sich das barrierefreie Bauen bei einem Haus am Hang nur schwer oder nur teilweise umsetzen.

Da die Vorteile beim Bauen am Hang deutlich überwiegen, möchten wir diese näher erläutern. In Abhängigkeit von der Lage und dem Bebauungsplan können sich die Eigentümer über eine fantastische Aussicht freuen, die kein anderer Haustyp zu bieten hat. Der Außenbereich kann terrassenförmig gestaltet werden, was nicht nur für einen interessanten Ausblick sorgt, sondern auch reizvoll auf Besucher wirkt. Die Unterkellerung bei einem solchen Haus bietet zusätzlichen Wohnraum oder kann auf Wunsch auch als Garage genutzt werden. Soll der Keller als Wohnraum genutzt werden, kann sowohl auf der Hang- als auch auf der Talseite ein separater Eingang geplant werden, sodass die Souterrain-Wohnung auch als Einliegerwohnung genutzt und vermietet werden kann.

Im Folgenden möchten wir uns einige der Unwägbarkeiten, die das Haus am Hang bauen mit sich bringt, näher anschauen. Das wäre zum einen das Hangwasser, welches durch versickerndes Regenwasser (Sickerwasser), Grundwasser und den wasserführenden Bodenschichten (Schichtwasser) zum Problem werden kann. Die Planer müssen viel Fachwissen mitbringen, denn entscheidend bei der Planung ist der Unterschied zwischen dem höchsten Wasserstand aus dem Rundwasser (HGW) und dem höchsten Wasserstand aus Hochwasser (HHW). Im weiteren Verlauf möchten wir darauf näher eingehen und aufzeigen. Des Weiteren müssen besondere baurechtliche Vorschriften beachtet werden. Ebenso wichtig sind umfassende Bodenuntersuchungen in Form eines detaillierten Bodengutachtens. Anhand der einzelnen Bodenschichten kann der Sachverständige Rückschlüsse sowohl zur Tragfähigkeit als auch zum Setzungsverhalten ziehen. Aufgrund des Gefälles können die Erdschichten abrutschen und somit das Haus beim Bauen in Hanglage in Gefahr bringen. Erst wenn das Bodengutachten vorliegt, kann mit der Hausplanung begonnen werden. Dabei müssen Grundstücksbesitzer wissen, dass Baugrundstücke mit der Bodenklasse 7 einen felsigen Untergrund haben, der das Ausheben der Baugrube erschwert. Zusätzlich lassen sich auch die nötigen Versorgungsleitungen deutlich schwerer und somit kostenaufwendiger verlegen als bei einem Grundstück mit sandigem Untergrund. Je nach Herausforderung kann dies zu unterschiedlichen hohen Baukosten rund um den Hausbau führen.

Standortwahl und Geländeuntersuchungen

Bevor ein Grundstück gekauft wird, sollten sich die zukünftigen Baufamilien mit dem Thema Baugrundachten beschäftigen. Im Rahmen einer Geländeuntersuchung wird ein Sachverständiger die Bodenschichten des Grundstücks auf Grundwasservorkommen, Tragfähigkeit, Aufnahmefähigkeit des Bodens, Setzungsverhalten und auf eventuelle ökologische Belastungen untersuchen. Gerade bei einem Hanggrundstück ist es wichtig, dass die Erdschichten ausreichend stabil sind, damit aufgrund des Gefälles das Haus nicht abrutschen kann. Zusätzlich muss überprüft werden, welche Mengen an Sicker- und Schichtenwasser sich am Fundament auf dem Weg ins Tal stauen. Zur Beurteilung des Wasservorkommens reicht die übliche Rammsondierung nicht aus. Es muss am Hang ein punktueller Einschnitt vorgenommen und eine Schürfgrube angelegt werden. Nur so lassen sich detaillierte Ergebnisse zu den Erdschichten erkennen. Anhand der Ergebnisse entscheidet der Plane, welche Maßnahmen nötig sind, um das Bauen am Hang zu realisieren.

Bevor der Kaufvertrag für das Grundstück unterschrieben wird, sollten die zukünftigen Eigentümer einen Blick auf die bestehende und zukünftige Bebauung des Hangs riskieren.  Dadurch lassen sich die verschiedenen Blickachsen erkennen, die verdeutlichen, wie es mit der Verschattung des Grundstücks aussieht. Befindet sich das Grundstück an einem Nordhang, wird das Haus von den darüber liegenden Häusern beschattet, was für viele Bauherren ein Problem ist. Werden viele Sonnenstunden gewünscht, dann sollten die zukünftigen Baufamilien unbedingt nach einem Grundstück an einem Südhang suchen. Zusätzlich profitieren die Eigentümer hierbei auch von den energetischen Vorteilen, wenn sie eine Photovoltaik- oder Solaranlage installieren möchten. Dies erklärt auch, warum Grundstücke an einem Südhang immer teurer sind als an einem Nordhang. Wer sowohl von Verschattung als auch von Sonneneinstrahlung profitieren möchte, der sollte ein Grundstück an einem Ost- oder Westhang kaufen.

Planung und Entwurf für Hanggrundstücke

Das Bauen am Hang erfordert eine spezielle architektonische Planung, die bereits beim Entwurf berücksichtigt werden muss. Dies erklärt auch, warum die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Architekturbüro so wichtig ist, denn dieser weiß, worauf er bei einem Haus am Hang achten muss. Das Haus muss in jedem Fall an den Hang angepasst werden und nicht umgekehrt. Der Architekt muss daher immer das versickernde Regenwasser , das Schichtwasser und das Grundwasser im Blick haben, umso auf die Unterschiede zwischen dem höchsten Wasserstand aus dem Grundwasser und dem höchsten Wasserstand aus dem Hochwasser reagieren zu können. Grundsätzlich fließt Sickerwasser bei einem Grundstück am Hang in Richtung Tal. Befindet sich auf diesem Weg ein Haus, dann staut sich das Wasser an der Hausrückseite und drückt im Laufe der Zeit gegen die Bausubstanz. Bei einem zusätzlichen hohen Grundwasserstand und Schichtwasser ist die Gebäudehülle einer großen Wasseransammlung ausgesetzt. Dies erklärt, warum ein Haus am Hang im Rahmen der Architektur speziell gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt werden muss. Dies möchten wir später noch genauer erläutern.

Beim Bauen am Hang sollte die natürliche Umgebung in die Planung mit einfließen, weshalb auch die topographischen Gegebenheiten genutzt werden sollten. Die Bewohner profitieren bei einem Haus am Hang von einem herrlichen Panoramablick und einer beeindruckenden Aussicht in die Region. Das Grundstück bietet eine außergewöhnliche Gestaltung der Außenanlagen. Terrassengärten sind bei einem Haus am Hang der absolute Eyecatcher und machen das Eigenheim zu etwas ganz Besonderem.

Hangsicherung und Geländemodellierung

Beim Bauen am Hang ist es wichtig, an die Gefahr von Erdrutschen zu denken. Kommt es zu einem Erdrutsch, dann gleiten naturbedingt die Erd- und Gesteinsmassen nach unten, was zu einem Auseinanderreißen der Bodenschichten führt. Durch anhaltende Regenfälle oder einen Starkregen kann solch ein Erdrutsch ausgelöst werden, da sich die Bodenschichten auflösen und auseinander geschwemmt werden. Durch die Schwerkraft sowie einer Verminderung der Haftreibung zwischen den Bodenschichten kann der Hang insbesondere bei einer großen Hangneigung zu rutschen beginnen.

So müssen zum Beispiel bei einer Hangneigung von 7 Grad Stufen beim Bauvorhaben berücksichtigt werden, um so das Betreten des Grundstücks sicherzustellen. Hat der Hang eine Neigung von 15 Grad und mehr, dann raten Experten generell vom Bauen ab, da die Kosten rund um den Hausbau deutlich ansteigen. Allerdings sollten Bauinteressenten keine vorschnelle Entscheidung treffen, sondern die Wirtschaftlichkeit rund um das Bauen von einem Fachmann überprüfen lassen.

Wichtig beim Bauen am Hang ist auch die richtige Bautechnik. Die verschiedenen Bauabschnitte müssen in einer zuvor festgelegten und optimalen Reihenfolge ablaufen. Im Einzelnen bedeutet dies, wenn die Bereiche im unteren Teil des Grundstücks zu großzügig geplant wurden, kann der Zugang zu den oberen Bereichen deutlich eingeschränkt sein, sodass der Einsatz von Baumaschinen nahezu unmöglich wird.

Baugenehmigungen und rechtliche Aspekte

Neben den üblichen Vorgaben, welche sich aus dem Bebauungsplan und der Landesbauordnung ergeben, müssen beim Bauen am Hang noch weitere Vorschriften eingehalten werden. ‚Die Gemeinden und Kommunen achten beim Hausbau am Hang darauf, dass bestimmte Richtlinien und Vorschriften exakt eingehalten werden, da sie ansonsten die Baugenehmigung nicht erteilen.

Erdarbeiten und Aushub

Die Erdarbeiten beim Bauen am Hang erfordert ein großes Maß an Verantwortung, weshalb das Bauunternehmen über entsprechende Erfahrung verfügen muss. Der Aushub muss so gestaltet werden, dass das Fundament, auf das wir später noch genauer zu sprechen kommen, sicher im Boden verankert werden kann. Nur so kann es die besonderen Lasten durch einen erhöhten Erd- und Wasserdruck standhalten. Je nachdem, wie tragfähig der Untergrund ist, müssen Stützmauern und Verstärkungen integriert werden.

Bevor jedoch die Erdarbeiten und der Aushub beginnen können, muss in der Regel eine Hangsicherung vorgenommen werden, damit weder die Bauarbeiten noch starke Regenfälle die Baustelle gefährden können.

Fundamentbau und Gründungstechnik

Aufgrund der geologischen Beschaffenheit des Bodens ist das Fundament beim. Haus am Hang sehr wichtig. Wie bereits erwähnt, muss das Fundament sicher im Boden verankert werden. Im Rahmen der Gründung beim Bauen am Hang muss das Fundament gemäß dem Erddruck berechnet werden. Für eine sichere Lastabtragung sorgen nicht nur verstärkte Bewehrungen, sondern auch Rammpfähle und Betonsockel. Rund um die statischen Vorgaben müssen auch die Windgeschwindigkeiten, denen das Haus am Hang ausgesetzt ist, beachtet werden.

Damit der Höhenunterschied des Hangs ausgeglichen werden kann, raten Experten beim Hausbau zum Keller. Dazu wird auf der Hangseite der Keller in das Erdreich eingegraben. Vorteil ist, dass so zusätzliche Wohnfläche geschaffen wird, welche entweder als Einliegerwohnung vermietet oder zur Eigennutzung zur Verfügung steht. Der Keller kann natürlich auch als reiner Nutzkeller verwendet werden und bietet entsprechend Platz für die Haustechnik, sodass kein Raum in der darüberliegenden Wohnebene eingeplant werden muss. Vielfach finden in einem solchen Nutzkeller auch geräuschintensive Hausgeräte ihren festen Platz.

Wahl der Baustoffe und Konstruktionen

Es gibt eine Reihe von verschiedenen Konstruktionen rund um das Bauen am Hang. Die verschiedenen Bauweisen und Architekturstile werden wir später noch genauer erläutern. Wichtig ist in jedem Fall, dass nicht nur mit einem erfahrenen Bauunternehmen und einem erfahrenen Architekten zusammengearbeitet wird, sondern dass auch die verwendeten Baustoffe eine hohe Qualität aufweisen.

Ein Einfamilienhaus in Hanglage kann nicht nur komplett aus Holz gebaut werden. Möglich ist auch eine Kombination mit anderen Baustoffen. Dazu zählen Beton, Kalksand, Lehm, Klinker und Zement. Holz kann sowohl beim Fertighaus als auch beim Haus in Massivbauweise zum Einsatz kommen. Die genannten massiven Baustoffe sorgen auf der einen Seite für eine gute Wärmedämmung und auf der anderen Seite für eine hohe Brandsicherheit.

Hangentwässerung und Wasserabführung

Wie bereits erwähnt, ist beim Bauen am Hang nicht nur die Beschaffenheit des Bodens bzw. Baugrundstücks von großer Bedeutung, sondern auch die Hangentwässerung. Der Fokus muss dabei stets auf dem Sickerwasser, dem Grundwasser und den wasserführenden Bodenschichten, also dem Schichtwasser liegen. Bei der Planung müssen ein paar wichtige Details beachtet werden. Dazu zählen unter anderem die Unterschiede zwischen dem höchsten Wasserstand aus dem Grundwasser und dem höchsten Wasserstand aus dem Hochwasser.

Um das Haus gegen Feuchtigkeit und eindringendes Wasser zu schützen, raten Experten vielfach zur „Schwarzen Wanne“, Drainagen und gezielt gesetzten Anschlüssen zur Hangentwässerung. Wasserströme sollen durch die Anschlüsse abgeleitet werden, damit es im Laufe der Zeit nicht zu Staunässe kommt. Wichtig beim Bauen am Hang sind die Vorschriften der DIN 18533 (Bauwerksabdichtung). Außer dieser DIN müssen noch weitere Normen rund um die Abdichtung beachtet werden. Dazu zählen:

  • DIN 18531 – Abdichtung von Dächern bei Balkonen, Loggien und Laubengängen
  • DIN 18532 – Abdichtung von befahrbaren Verkehrsflächen aus Beton
  • DIN 18534 – Abdichtung von Innenräumen
  • DIN 18535 – Abdichtung von Behältern und Becken

In vielen Fällen kommt es nach dem Hausbau aufgrund von Hangwasser zu Streitigkeiten mit Hausbesitzern von tiefer liegenden Grundstücken. Diese müssen nicht nur mit den Naturkräften des Wassers klarkommen, sondern auch mit dem Wasser, welches aufgrund der baulichen Veränderungen über ihr Grundstück fließt. Dadurch kann es auch zu Problemen mit unterirdischem Wasser kommen, welches vom darüber liegenden Grundstück den Hang hinabfließt.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

Ähnlich wie bei jedem anderen Bauvorhaben können rund um das neue Haus sowohl ökologische Baustoffe als auch andere natürliche Materialien zum Einsatz kommen. Je nachdem, für was sich die Baufamilien entscheiden, bekommen sie nicht nur ein energieeffizientes Haus, sondern auch ein Eigenheim, welches nachhaltig errichtet wird.

Ebenso wichtig wie die Nachhaltigkeit beim Bauen ist auch die Energieeffizienz. Daher sollte bereits beim Hausbau und auch bei der späteren Nutzung stets die Optimierung von vorhandenen Ressourcen angestrebt werden. Dazu sollten alle Räume, die in Südrichtung liegen, mit großen Panoramafenstern ausgestattet werden. Diese sorgen zum einen für natürliches Tageslicht und zum anderen speichern sie auch Wärme. Die Südseite des Traumhauses eignet sich sehr gut für die Installation einer Photovoltaik- oder Solaranlage. Rund um den Bau sollte aber nicht nur an Wind- und Sonnenenergie gedacht werden. Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, Biomasse, Wasserkraft oder Geothermie einzusetzen. Durch den Einsatz der erneuerbaren Energiesysteme leisten Hausbesitzer einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.

Hanggarten und Landschaftsgestaltung

Baufamilien profitieren beim Bauen am Hang von verschiedenen Möglichkeiten der Gestaltung rund um das Haus. So können Balkone und Terrassen an verschiedenen Stellen platziert werden, wobei es sinnvoll ist, die Südostseite zu wählen, denn hier ist die Sonneneinstrahlung am natürlichsten.

Der Garten lässt sich terrassenförmig gestalten, was nicht nur sehr reizvoll, sondern auch praktisch ist.

Barrierefreiheit und Zugänglichkeit

Die Höhenunterschiede bei einem Grundstück am Hang sorgen dafür, dass sowohl die Innen-und Außenbereiche mit Treppen geplant werden müssen. Dies bedeutet, dass die Bewohner gut zu Fuß sein müssen, weshalb sich auch die barrierefreie Bauweise kaum umsetzen lässt. Sicherlich kann innerhalb des Eigenheims ein Aufzug eingebaut werden. Dies bedeutet allerdings deutliche Mehrkosten.

Hanghausarchitektur und Baustile

Je nach Bodenbeschaffenheit und Hangneigung sind verschiedene Architekturstile möglich. Wir haben uns diese genauer angeschaut.

Split-Level-Bauweise

Die Split-Level-Bauweise wird oft auch als Terrassenbauweise bezeichnet, da das Traumhaus terrassenartig in Richtung Tal gebaut wird. Dies sieht zwar ansprechend aus, ist aber konstruktionstechnisch sehr anspruchsvoll und kostenintensiv. Für die Bauweise werden sehr viele Außenwände benötigt, was sich in der Folge in den Baukosten bemerkbar macht. Je nach Gefälle ist es möglich, halbe und ganze Geschosse zu planen.

Stelzenbau

Liegt das Grundstück an einem starken Gefälle oder wird sich der geplante Aushub aufgrund der Bodenbeschaffenheit schwierig gestalten, bietet es sich an, das Traumhaus auf Stelzen zu errichten. Dies bedeutet, dass die Immobilie an der Talseite aufgeständert wird und im oberen Bereich auf einer in den Hang integrierten Bodenplatte ruht.  Für eine gute Stabilität werden die Stelzen mit einem Punktfundament im Hang verankert. Die Ständerkonstruktion auf der Talseite eignet sich sehr gut für einen überdachten Eingang oder als Carport. Nachteil der Bauweise ist, dass die Unterseite des Hauses den Außentemperaturen ausgesetzt ist, weshalb eine intensive Dämmung erforderlich wird.

Haus eingraben

Stellt sich nach dem Bodengutachten heraus, dass der Boden nicht sonderlich felsig ist, kann das Eigenheim auch eingegraben bzw. in den Hang gebaut werden. Auf der Hangseite liegen die Räume unter der Erde. Für einen Ausgleich sorgen auf der Talseite große Glasfronten. Gleichzeitig ist auf der Talseite auch der Hauseingang zu finden. Des Weitern eignet sich die Talseite als Zufahrt sowie zum Bau einer Garage. Die Hausbesitzer gelangen dann stets trockenen Fußes in das Hausinnere. Zusätzlich hat die Bauweise den Vorteil, dass die Außenwände im Erdreich Dämmtechnik von der konstanten Bodentemperatur von ca. 8 Grad profitieren. Jedoch ist das Haus auch sehr viel Feuchtigkeit ausgesetzt, sodass in ein gutes Drainagesystem investiert werden muss, um das Wasser vom Haus wegzuleiten. Darüber hinaus müssen alle erdberührenden Teile sehr gut abgedichtet werden.

Aufschüttung des Hangs

Auch bei den erwähnten Bauweisen müssen oft Teile des Grundstücks aufgeschüttet werden, um so den entsprechenden Ausgleich zu schaffen. Gerade auf der Talseite fällt so eine Aufschüttung sehr umfangreich aus, sodass dies nur bei gering ausgeprägten Hängen sinnvoll ist. Optisch ragt das Traumhaus bei dieser Bauweise aus dem Hang heraus, was auch erklärt, dass die Aufschüttung nicht immer genehmigt wird. Es gilt hier die Vorgaben aus dem Bebauungsplan zu beachten.

Naturschutz und Umweltaspekte

Beim Bauen in Hanglage sollten immer die ökologischen Aspekte der Bauprozesse mit den Wechselwirkungen der Bewohner und der bebauten Umwelt und den dazugehörigen Ökosystemen betrachtet werden. Bauherren sollten sich als Ziel setzen, dass sie im Rahmen der angestrebten Bauweise möglichst schonend in den Kreislauf der Natur eingreifen. Dies gilt sowohl für die Bauphasen als auch beim späteren Wohnen im Traumhaus.

Finanzierung und Budgetierung

In vielen Fällen ist das Grundstück in Hanglage günstiger zu bekommen. Baufamilien sollten sich hier aber nicht täuschen lassen, auch wenn der Hausbau auf den ersten Blick günstiger erscheint. Das Bauen in Hanglage ist generell kostenintensiver als auf anderen Grundstücken. Bei der Kalkulation der Kosten muss in jedem Fall an die Bodenbeschaffenheit sowie an das Gefälle des Grundstücks gedacht werden. Generell entstehen bei Errichtung eines Hanghauses höhere Kosten durch:

  • Mehr Planungsaufwand
  • Besonderheiten rund um die Baustellenlogistik und die Infrastruktur
  • Mehraufwand bei den Erdarbeiten
  • Komplizierte Gründung für das Fundament
  • Mehr Aufwand für die Gestaltung und Befestigung der Außenanlagen

Mit einem erfahrenen Architekten als Partner rund um das Bauen kann auch bei einem Hanggrundstück rund um das Design und die Architektur einiges herausgeholt werden, was im ersten Moment nicht denkbar ist. Dies kann letztendlich die Baukosten wieder relativieren.

Versicherung und Risikomanagement

In den meisten Fällen sind Versicherungen für Hanggrundstücke deutlich teurer. Grund hierfür ist die Elementarschadenversicherung, die für Schäden aufkommt, die durch höhere Gewalt entstehen. Dazu zählen neben dem Hangwasser auch Erdrutsche, Überschwemmungen und Lawinen, die wetter- bzw. klimabedingt sind.

Bauleitung und Projektmanagement

Rund um das Bauen am Hang sollte generell mit erfahrenen Bauunternehmen und Planern zusammengearbeitet werden. Grund hierfür sind die zahlreichen Besonderheiten, die bereits bei der Hausplanung beachtet werden müssen. Grundsätzlich ist es auch ratsam einen Bausachverständigen zu engagieren, der den kompletten Hausbau begleitet und bei Fehlern bzw. Mängeln sofort einschreiten kann, um so größere Folgeschäden zu vermeiden.

Innenausbau und Raumgestaltung

Die Wohnfläche bei einem Haus am Hang sollte so geplant werden, dass alle stark frequentierten Räume wie zum Beispiel das Wohnzimmer und die Küche sowie der Essbereich vom natürlichen Tageslicht profitieren. Aus diesem Grund sollten diese Räumlichkeiten immer an der Südseite geplant werden. Für Räume, in denen nur wenig Sonnenlicht gewünscht ist wie zum Beispiel Badezimmer und Schlafzimmer bietet sich die Nordseite an. Eine solche Raumaufteilung bringt einige Vorteile mit sich, denn gerade im Wohnzimmer profitieren die Bewohner vom natürlichen Tageslicht und können auf zu viel Kunstlicht verzichten.

Sicherheit und Notfallplanung

Wie bei jedem anderen Haus auch, sind beim Haus in Hanglage die Vorschriften der Landesbauordnung in Bezug auf Brandschutz einzuhalten. Gerade bei einer Unterkellerung ist es wichtig, dass sowohl die Fenster eine entsprechende Größe haben, als auch ein zweiter Fluchtweg vorhanden ist.

Wartung und Pflege des Hanghauses

Schon im eigenen Interesse werden Hausbesitzer ihr Traumhaus entsprechend pflegen und notwendige Wartungen zeitnah durchführen. Schließlich handelt es sich beim Hausbau um eine Investition in die Zukunft, die man nicht so leicht aufs Spiel setzen möchte.

Zukunftsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit

Der Klimawandel kann generell nicht eingeschätzt werden. Somit ist auch nicht vorhersehbar, was uns die Zukunft bringt. Beim Bauen in Hanglage sollten Bauherren daher lieber auf Nummer sicher gehen und mehr Geld in hochwertigere Drainagesysteme und Hausanschlüsse investieren. Die Mehrkosten amortisieren sich im Laufe der Jahre. So müssen Hausbesitzer auch nicht bei jedem Starkregen oder einem anderen Wetterphänomen Angst um ihr Haus haben. Grundsätzlich sollte nur mit erfahrenen Baupartnern zusammengearbeitet werden, die genau wissen, worauf es beim Haus in Hanglage ankommt.

Fazit

Der Bau eines Hauses in Hanglage ist nach wie vor eine große Herausforderung. Nach Fertigstellung profitieren die Hausbesitzer allerdings von einem fantastischen und unverbaubarem Ausblick in die Region bzw. Natur. Sicherlich dürfen die Mehrkosten nicht komplett außer Acht gelassen werden, die der Bau eines solchen Hauses mit sich bringt.  Durch eine Unterkellerung kann zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden, der wahlweise als Einliegerwohnung vermietet werden kann oder zur Eigennutzung dient. Bei Vermietung sorgen die regelmäßigen Mieteinnahmen für mehr Sicherheit bei der Finanzierung. Nicht unwichtig beim Bau in Hanglage sind die verschiedenen Hangsicherungsmaßnahmen, die auf keinen Fall außer Acht gelassen werden dürfen. Nur durch ordnungsgemäß durchgeführte Sicherungsmaßnahmen kann die Gefahr von Erdrutschen und Hangwasser rund um das Haus gebannt werden, auch wenn sie sich nie ganz ausschließen lässt.

  • Bei DAVINCI HAUS wurden und werden alle unsere Erwartungen erfüllt. Das begann bereits bei der Planung und setzte sich über die Abwicklung sowie den Service fort. Auch entsprach der kalkulierte Festpreis exakt unserer Budgetplanung. DAVINCI HAUS untermauert in jedem Schritt die exzellente Reputation, die uns schon im Vorfeld aus vielen Quellen zugetragen wurde.

    Bauherren Familie Soemer