Plus-Energie-Haus

Vom Klassiker zum Plus-Energie-Haus! Eine gut gedämmte und dichte Haushülle, Glasflächen zur passiven Solarnutzung und eine moderne Haustechnik – wenn die Voraussetzungen stimmen, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zum Plus-Energie-Haus. Davinci-Bauherr K. Großmann vollzog bei seinem Haus ein energetisches Upgrade!

Moderne Fachwerkhäuser in Skelettbauweise besitzen einen hohen Wiedererkennungswert. Nicht umsonst gelten sie als moderne Klassiker des Fertigbaus. Klassiker bedeutet jedoch nicht Stillstand. Auch solche Häuser kann man weiter optimieren, beispielsweise in Richtung Plus-Energie-Haus. Mit einer gut gedämmten Haushülle, Dreifachverglasung und einer modernen Wärmepumpentechnik sind bereits die Weichen gestellt für ein späteres Upgrade. Davinci Haus-Besitzer K. Großmann hat diese Vorstellungen in die Tat umgesetzt, mit verblüffenden Ergebnissen.

Sein Haus: Jahrgang 2009, vier Achsen, 150 m² Wohnfläche, 30 Grad Satteldach mit 1,55 m Kniestock. Innen sehr transparent, mit Luftraum über dem Essbereich, einem Glasband in der Dachhaut und natürlich den mächtigen Dachüberständen (Sonnen-, konstruktiver Holzschutz). Eine hochwertige Architektur, die bekanntlich bundesweit als das Aushängeschild der Manufaktur aus Elben/Ww. gilt.

Plus-Energie-Haus bedeutet, dass mehr Energie erzeugt als verbraucht wird. Also muss das Haus als „Kraftwerk“ ausgelegt werden. Der einfachste Weg: Die Nachrüstung mit einer Photovoltaik-Anlage (PV) auf dem Dach. Es kamen auf die nach Süden ausgerichtete Dachhälfte 75 m² PV-Module, in diesem Fall in monokristalliner Ausführung. Diese haben eine schwarze Oberfläche und fügen sich nahtlos in die Davinci-Optik ein. Der Betrieb der Anlage wird drahtlos überwacht, die Daten können zwecks Auswertung auf einen PC übertragen werden.

Der Energieverbrauch für Wärmepumpe, Warmwasser, Verbrauchsgeräte lag bei 7.727 kWh p. a. (2011). Aufgrund der Kenndaten der Anlage wurde für 2011 mit einer Prognose (Sollwert) von 9.650 kWh gerechnet. Diese Marke wurde in Wirklichkeit sehr deutlich übertroffen. K. Großmann: „Mit tatsächlich erzeugten 12.824 kWh ergab sich ein deutliches Plus von 3.174 kWh im Vergleich zur Prognose, zum realen Verbrauch von 7.727 kWh (2011) schlug der energetische Überschuss sogar mit 5.097 kWh zu Buche“. Genügend Strom, um ein Elektromobil ca. 30.000 km weit zu bewegen! Nur in einem Monat (Februar) wurde der Sollwert unterschritten. Von März bis Oktober wurden über 80 Prozent der Jahreserträge generiert! Die Energiekosten betrugen laut Eigentümer nur ca. 135 Euro/Monat für das komplette Haus!

Die Investitionskosten für die PV-Anlage lagen bei ca. 35.000 Euro; 20 Jahre lang wird die (staatlich garantierte) Einspeisevergütung in Höhe von 43,01 Cent/kWh (Stand 2009) verrechnet, sodass sich die PV-Anlage nach sieben bis neun Jahren amortisiert hat. Gut zu wissen: PV-Anlagen sind mittlerweile sogar preiswerter geworden, bedingt durch den Wettbewerb aus Fernost. Das derzeit niedrige Zinsniveau am Kapitalmarkt bietet außerdem die Möglichkeit, die Anlagenkosten bei der Gebäudefinanzierung zu berücksichtigen.

Es lohnt sich also, die Optimierung eines bereits vorhandenen Effizienz-Gebäudes auf Plus-Energie-Standard durchzurechnen. Gebäude, die nach den heutigen Vorgaben geplant sind, erfüllen alle Voraussetzungen, um bei einem späteren Upgrade eine positive Energiebilanz zu erwirtschaften. Damit ist das Plus-Energie-Haus längst keine Utopie mehr, sondern wirtschaftliche Realität.

In der Nähe des Firmenstandortes in Gebhardshain/Ww. wird derzeit ein Kundenhaus realisiert, das als Plus-Energie-Haus ausgelegt ist. Auf die dort gewählten Lösungen und erzielten Ergebnisse darf man heute bereits gespannt sein!