Aargau 1 CH

Elegante Leichtigkeit zeitloser Architektur

Unten schlafen und oben die wunderbare Aussicht genießen: Ein Konzept, das die Hanglage optimal nutzt. Dieses moderne Holzfachwerkhaus mit dem hochliegenden Wohnbereich zeigt die flexiblen Möglichkeiten eines Davinci-Hauses. Die Linienführung passt sich, großzügig konzipiert, perfekt dem Terrain im aargauischen Oberlunkhofen in der Schweiz an.

Gut Ding will Weile haben

Schon lange träumen Carole und Walter Hagenbuch vom Eigenheim. „Das Hanggrundstück, auf dem unser Haus steht, gehörte meinem Großvater. Wir wussten schon seit über 15 Jahren, dass das Land irgendwann erschlossen wird und wir hier bauen können“, sagt der gebürtige Oberlunkhofer. Bis zum Einzug ins Traumhaus wird aber vor allem die Geduld seiner Frau auf die Probe gestellt: „Es war lange unklar, wann genau wir mit dem Bau beginnen konnten. Und bei jedem Aufschub dachte ich, na gut, dann halte ich noch ein Jahr durch“. Damals wohnt das Ehepaar mit den beiden Kindern in einer Wohnung mitten im Dorf. Oft spazieren sie zum Grundstück und stellen sich ihr zukünftiges Zuhause vor….

04_Hagenbuch_800x500Hell muss es sein und nicht zu groß. Eine geschützte Pergola soll es haben, mit direktem Zugang zur Küche. Und ein Fachwerkhaus soll es werden. Das bringt viel Gestaltungsfreiheit für einen Architekten, könnte man meinen. Walter Hagenbuch dementiert: „Wir waren nie Fans von Architekten. Wir befürchteten, die wollten nur ihre eigenen Ideen durchsetzen“.

Holzfachwerk-Chic mit Alpenblick

Dass das Ehepaar schließlich mit Davinci Haus baut, verdanken beide Parteien einer Postkarte, deren Absender jedoch nicht Davinci Haus ist. Diese zeigt einen offenen Kamin mit großen Keramikplatten, der den Hagenbuchs sofort gefällt. Auf diese Weise besichtigen Carole und Walter Hagenbuch das Fellbacher Musterhaus bei Stuttgart….

„Ich hatte bereits im Musterhaus das Gefühl, nach Hause zu kommen“, erinnert sich Carole Hagenbuch. Jeden Morgen genießt sie jetzt bei einer Tasse Kaffe den Blick auf die Alpen und die Reuss-Ebene. Es ist fast ein Ritual. Ja, sie ist angekommen. Hier ist sie daheim. Was heute so optimal auf die Bedürfnisse der Hagenbuchs abgestimmt scheint, basiert auf einem „Plan B“. Ursprünglich sollten über dem Keller der Wohnbereich und unter dem Dach die Schlafräume liegen – die Gemeinde lehnt das Projekt jedoch ab: Der Kniestock des Daches sei zu hoch, heißt es im Dezember 2003. Der Planer, der die Bauherren in der Schweiz zu de damaligen Zeitpunkt betreut, präsentiert also „Plan B“. „Gott sei Dank“, „im Nachhinein sind wir froh über die Änderung, aber damals hat das wieder alles verzögert“, erzählt Carole Hagenbuch. Statt im Januar beginnen die Bauarbeiten erst im April 2004. Aber dann geht alles sehr schnell: In nur drei Tagen steht das Haus.
Das sei eine schöne Zeit gewesen, damals als der Keller stand und die beiden Lastwagen mit den Bauelementen eintrafen. Carole Hagenbuch schwärmt davon, wie die Familie drei Tage lang auf der Wiese gesessen und die vier Bauarbeiter für ihre Schufterei bewundert hat.

Entfaltungsmöglichkeiten für alle

Den Innenausbau wollen die Bauherren in Eigenregie realisieren. Während drei Monaten dominieren Organisieren, Koordinieren und Kontrollieren den Alltag. Eine lehrreiche, doch zeitintensive Erfahrung: „Heute würde ich nicht mehr so viel selber machen“, ist Walter Hagenbuch überzeugt. „Heute genieße ich es mich beim Kochen mit den Kindern oder mit Besuchern unterhalten zu können“, erzählte die Bauherrin über die Vorzüge im neuen Domizil. Das Herzstück der Küche – die Kochinsel mit schwarzer Granitabdeckung und der Bar-Bereich – erfüllt eine Kernfunktion innerhalb des Wohnbereichs. Hier trifft sich die Familie zum Plaudern, Naschen, Lesen oder einfach um die Aussicht zu genießen. Auch der Hausherr hat seinen Lieblingsplatz:

 Die Ecke mit der roten Polstergruppe im Wohnzimmer ist sein Refugium – selbst, wenn ihm der Alpenblick durch den raumtrennenden Kaminofen versperrt bleibt. Das ist das Einzige, was die Hagenbuchs heute anders gestalten würden: Sie hätten gerne noch mehr Glas und eine von beiden Seiten zugängliche Feuerstelle, verrät Carole Hagenbuch. Aber so ist das eben mit dem bauen. Man muss sich entscheiden, auf die Gefahr hin, dass sich der Geschmack mit den Jahren ändert.